Die beiden Jugendverkehrsschulen in Berlin-Lichtenberg haben kostenlos ausleihbare Lasten- und E-Räder angeschafft, um dem veränderten Mobilitätsbedarf zu entsprechen. Mit dem Namen jedoch verbindet man eher die schulische Verkehrserziehung, die dort natürlich auch stattfindet. Auch Angebote wie den Kindergeburtstag dort zu feiern oder sein Fahrrad selbst reparieren zu lernen, waren nur wenigen bekannt. Aus den Jugendverkehrsschulen wurden deshalb die Verkehrsschulen Lichtenberg und davon sollten die Lichtenberger*innen auch erfahren.
Zuerst wurde ein Konzept für den visuellen Wandel erstellt. Dieses diente als Basis für ein Leit- und Informationssystem auf den Geländen selbst sowie für die visuelle Gestaltung der Kommunikationsmedien. Darüber hinaus entwickelten wir eine kommunikative Ansprache, die die weniger bekannten Angebote abbildet und als Aushang oder Plakat in der jeweiligen Umgebung verteilt werden kann. Mögliche Anzeigen an Haltestellen wurden empfohlen. Da die Verkehrserziehung vor allem bereits von den Schüler*innen der umliegenden Schulen genutzt wird, sollten auch deren Bedürfnisse berücksichtigt werden.
Wenn es sich um Straßenverkehr handelt, schaut man sich zuerst die Straße an. Was die verschiedenen Verkehrsteilnehmenden dort leiten soll, sind grafische Flächen und Linien. Wo man den Bewegungen der Menschen folgen kann, werden aus Ecken geschwungene sich ungeplant überlagernde Linien. Die Anfangsbuchstaben V und S, die selbst aus Schrägen und Bögen bestehen, setzen sich für das neue Logo aus all diesen Elementen zusammen. Die Farben sind an die des Bezirkslogos angelehnt und ähnlich der Farben für Straßenmarkierungen gesättigter.
Um die Gelände nach außen sichtbarer zu machen, wurde das farbig auffällige Design auf große Schilder übertragen. Neben der Karte mit dem jeweiligen der beiden Standorte wird über Angebot, Öffnungszeiten, Kontakt- und Ausleihmöglichkeit informiert. Für Ausdrucke zu Events oder andere Neuigkeiten ist ein DIN A4–DIN A3 großer freier Platz vorbehalten.
Im gleichen Stil wurden Infotafeln entworfen, auf denen 6 Themen wie Klimaschutz oder Radfahr-Mythen erklärt und infografisch unterstützt werden. So wird Wissen rund ums Radfahren (nicht nur) für Kinder interessanter und einprägsamer dargestellt. Bei der Infotafel „Es gibt viele Arten von Rädern. Welches passt zu mir?“ führt beispielsweise ein Leitfaden über Fragen nach den eigenen Bedürfnissen zu geeigneten Fahrradtypen. Am Rand der Tafel kann man neben der eigenen Größe die entsprechend empfohlene Radgröße (in Zoll) ablesen. Am Ende jeder Tafel befindet sich eine Frage, mit der das gerade Gelesene angewendet werden kann. Die Antworten befinden sich immer auf einer anderen Tafel, was dem Bewegungsdrang von Kindern folgt. Außerdem wurden die Besucher*innen-Bereiche ausgeschildert, um sich vor Ort selbstständiger orientieren zu können.
Die Plakate starten immer mit „die Verkehrsschulen Lichtenberg“, gefolgt von: helfen, zeigen, bieten, machen, verleihen und geben. Die Umbenennung wird erklärt, jeweils ein Angebot vorgestellt. Dabei wird die Ausleihe von Elektrorädern exemplarisch mit älteren Menschen auf dem Motiv präsentiert oder die Lastenräder mit Vater und Kindern – es gibt dort mehr als den Fahrradführerschein für die Schüler*innen. Diese erhalten nun eine Sammelkarte für die einzelnen Teile der Ausbildung – die 8 Felder werden mit einem Fahrrad freigestempelt. Nach vollständiger Teilnahme erhalten die Teilnehmenden eine Urkunde, um ihre Leistung zu repräsentieren, so wie sie es möglicherweise auch von Erwachsenen kennen. Für Einschulungen werden kostenlose Leseschablonen bereitgestellt.
Inhaltliches und visuelles Konzept
Text und Zielgruppenansprache
Illustration und Layout
Kunde: Bezirksamt Berlin-Lichtenberg
In Zusammenarbeit mit: team red Deutschland, Axel Kowalewsky
Projektlaufzeit: 2017–2018